Erfahrungsbericht: Fahrsicherheitstraining mit dem Insignia

  • Hallo zusammen,


    ich durfte am Wochenende ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC mit meinem Insiginia absolvieren. Zum Teil mit interessanten Ergebnissen, die ich hier teilen möchte:


    Zuerst die Eckdaten meines Fahrzeugs:
    - 2.0 Diesel mit 170PS und Handschalter
    - Kombi
    - Business Selection-Ausstattung mit ein paar Komfort-Extras
    - 17"-Standardfelgen auf Sommerreifen und Standard-Fahrwerk
    - Zulassung Oktober 2017, aktuell mit rund 12tkm Laufleistung


    Gebucht habe ich beim ADAC das Intensiv-Training, das ist sozusagen die mittlere von drei Stufen - für Fortgeschrittene also. Insgesamt 10 Fahrzeuge waren dabei, dabei nur zwei Modelle mit einem Alter von mehr als vier Jahren. Den Rest konnte man durchaus als Neu- bis Jahreswagen bezeichnen. Erstaunlich viele Kompaktsportler waren dabei: BMW M140i, Seat Leon Cupra Kombi, Ford Focus ST, Golf GTD. Ansonsten eher der klassische Durchschnitt: BMW 320d, Citroen Berlingo, Fiat 500 und mein Insignia - sowie die beiden "oldies", auf die ich aber nicht näher eingehe.


    Das Training ging von 9 bis rund 17 Uhr, es durften also einige Übungen absolviert werden. Nach einer kurzen Besprechung ging es los auf den Platz und die erste Übung stand an: Elchtest, allerdings links der Hütchen mit einer trockenen und rechts mit einer glatten Fahrbahn. Für den Insignia bedeutete das klares Untersteuern auf der glatten Fläche, aber ein absolut beherrschbares Fahrverhalten und kein ausbrechendes Heck - ich war durchaus zufrieden.


    Übung 2 nahm eigentlich einen Großteil des Tages ein: Richtige Vollbremsung, auf unterschiedlichsten Fahrbahnoberflächen. Es durften immer zwei Teilnehmer gleichzeitig die Übung ausführen, sodass man die "eigene Leistung" mit den anderen Teilnehmern vergleichen konnte. Ich bin gegen den BMW 320d angetreten, welcher bei ca. 50km/h aber immer etwas früher stand. Nicht falsch verstehen: Auch der Insignia bremst gut, auf glatter Fahrbahn lag ich insgesamt im oberen Drittel aller Teilnehmer. Am besten abgeschnitten hat übrigens der Ford Forcus ST, der hatte allerdings auch Ganzjahresreifen drauf, während der Rest mit Sommerreifen unterwegs war ;) Am meisten enttäuschte der Leon Cupra, welcher auf nasser/glatter Fahrbahn überhaupt nicht zurecht kam. Ich vermute aber, dass es an den sportlichen Sommerreifen lag.
    Zum Schluss der Übung wurde es sehr interessant: Wieder Vollbremsung, dieses mal aber links auf glatter Fahrbahn und rechts auf trockener Fläche. Der Insignia zieht bei diesem Manöver immer auf die trockene Fläche - ein Verhalten, welches übrigens fast alle Fahrzeuge gezeigt haben. Laut des ADAC-Übungsleiters ganz normal, das ABS wird von den Autoherstellern bereits so konfiguriert.
    Bei einer Vollbremsung flackern beim Insiginia übrigens die Bremslichter (Aussage des Übungsleiters, ich konnte das ja schlecht beurteilen), ein Warnblinker geht nicht an.


    Danach Mittagessen, erste Anzeichen eines Sonnenbrands bei mittlerweile 32°C - man sitzt (leider) nicht nur im Auto, sondern bespricht sich in der Gruppe nach jeder Übung.


    Übung 3: mit hoher Geschwindigkeit bergab fahren, kurz hart bremsen und danach komplett ohne Bremseingriff durch drei enge Kurven fahren. Hier hat mich mein Fahrzeug am meisten beeindruckt, die möglichen Maximalgeschwindigkeiten in der Kurve sind deutlich höher als ich es erwartet hätte. Natürlich schaukelt es ordentlich in der Bude und es gibt eine hohe Seitenneigung in Kurven. Zudem bieten die AGR-Sitze im Schulterbereich leider nur wenig Seitenhalt, sodass man sich am Lenkrad festkrallen muss - sportliche Fahrer sollen den Insignia also etwas anders konfigurieren als mein Fahrzeug für die Langstrecke :) Insgesamt bin ich aber zufrieden: Sehr neutrales Fahrverhalten, weniger untersteuernd als auf glatter Fläche. Einen ESP-Eingriff habe ich nicht bemerkt, sprich es wäre wahrscheinlich auch noch mehr gegangen.


    Übung 4: Mit möglichst hoher Geschwindigkeit durch eine glatte Kurve fahren. Im Insignia erstaunlich einfach: Die Geschwindigkeit soweit erhöhen, bis das Auto langsam das Untersteuern anfängt. Dann leicht auf das Bremspedal treten bis das Heck langsam kommt und aus der Kurve "driften" - hat Spass gemacht und geht auch mit Frontantrieb :) Dazu sei gesagt: Das war nicht die Musterlösung vom Fahrleher, der meinte man sollte härter bremsen. Der Kollege im BMW M140i hatte bei der Übung natürlich auch mächtig Spass. Bei vielen anderen Fahrern hatte ich den Eindruck, dass die Autos entweder mies abgestimmt waren, oder die Fahrer die Übung nicht verstanden haben - rein in die Kurve, pures Untersteuern und zwei Fahrbahnbreiten weiter durch trockenen Belag wieder unsanft eingebremst worden.


    Übung 5: Die Schleuderplatte auf glatter Fahrbahn. Man fährt mit knapp 50km/h auf eine große glatte Fläche zu und plötzlich wird einem das Heck weg gerissen. Die Aufgabe ist nun, das Auto wieder einzufangen. Für den Insignia kein Problem: Langer Radstand und breite Spur, abgeflogen bin ich bei keinem Durchlauf. Insgesamt hatte kaum ein Fahrzeug Probleme, selbst der hoch aufbauende Berlingo kam durch. Einzig der Fiat 500 hatte aufgrund des sehr kurzen Radstands kaum eine Chance und flog fast immer ab.


    Am Schluss des Tages stand fest: Fiesen Sonnenbrand geholt, aber einen tollen Tag erlebt. Der Insignia ist ein wirklich sicher abgestimmtes Fahrzeug und konnte gut mit den sportlichen Kompakten mithalten. Empfehlen kann ich so ein Training übrigens jedem, man lernt viel dazu.

  • Ich war Anfang Juni beim Intensivtraining. Gruppe bestand aus 4x Ford Mustang, 1 Porsche 911 Carera 2, BMW 135i und 1 Ford Focus 1.6.
    Ich war auch total begeistert. Mein 2.0 Turbo konnte dank Allrad überall problemlos mithalten, b.z.w. vorlegen.
    Der Porsche war auf den glatten Flächen immer der am schwierigsten zu fahrende (Heckmotor und hinten 365er Reifen).
    Das war mein 4. Training. Ich habe es mit jedem meiner neuen Fahrzeuge gemacht um es Richtig kennen zu lernen.
    Kann es jedem nur empfehlen

  • Bei einer Vollbremsung flackern beim Insiginia übrigens die Bremslichter (Aussage des Übungsleiters, ich konnte das ja schlecht beurteilen), ein Warnblinker geht nicht an.

    Das nennt sich adaptives Bremslicht, gibt's bei Opel schon sehr lange, hat mein 12 Jahre alter Vectra schon und ich find's geil!


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    Ich habe ein ADAC Trainingscenter hier in Leipzig und war da auch schon zwei Mal mit dabei. Einmal mit dem eigenen und einmal mit bereit gestellten BMW's über die Firma, als eine Art Dankeschön. Aber irgendwie schaffe ich es mit den Opels nicht, es mit in die Planung zu bekommen. Könnte aber mit meiner Frau und beiden Blitzen zusammen durchaus viel Spaß machen.