Jetzt bin ich aber etwas enttäuscht von dir.
Aber ist bestimmt auch wieder irgend eine Lobby, die die Technik so beeinflusst hat, das das nicht stimmt, richtig?
Das kannst du direkt an den Korrekturwerten der Injektoren ablesen, denn daran ändert sich faktisch überhaupt nichts. Dito beim Druck der Hochdruckpumpe. Ist auch ein Stück weit logisch, denn die 5% dünnere Flüssigkeit hat in der Praxis schlicht Null Relevanz, ähnlich vergleichbar mit dem Druck der Schmierölpumpe wenn etwas dünneres oder dickeres Motoröl eingefüllt wird bzw. ob höherer Temperatur in der Viskosität sinkt. Der Druckunterschied liegt hier im Fünf-Hundertstel-Bereich eines bars, kann ergo vernachlässigt werden.
Was indes stärker wiegt ist die bessere Schmierwirkung des HVO im Vergleich zum herkömmlichen Diesel, und diesen Unterschied spürt und hört man. Mit ein Grund warum der Motor etwas sämiger, geschmeidiger läuft, ähnlich der Beimischung von 2-Takt-Öl, von dem u.a. viele Taxler seit Jahrzehnten überzeugt sind und es deswegen bis heute praktizieren, nur dass das Öl dem Abgasstrang nicht gerade zuträglich ist und auch die Verbrennung nicht positiv beeinflusst.
Hauptgrund ist die saubere Verbrennung, was den Motor nicht nur leichtfüßiger wirken lässt, sondern definitiv auch leiser und dezent agiler macht. Ich bin gestern ca. 400 km gefahren, davon gut 300 km auf BAB mit 1/4...1/3 Anteil Vollgas, vergangenen Freitag ebenso, also insgesamt über 800 km, der DPF hat sich in der Zeit gerade einmal zu 5% mit Ruß gefüllt. Ein Spitzenwert, der die aktive Regeneration auf weit über 2000 km, evtl. sogar 3000 km hinauszögern würde wenn mein Fahrprofil nur einigermaßen so bliebe wie es ist. Normalerweise liege ich so zwischen 1100 und 1700 km, je nach Anzahl Kurzstreckenfahrten.
Es ist somit nicht nur dem Gefühl nach eine Verbesserung, sondern auch die reellen Daten der Sensoren, respektive die theoretische Berechnung des MSG, bestätigen es. Keine Nachteile, nur Vorteile.
Was ich nicht messbar feststellen konnte ist eine Spritersparnis, das war aber auch bisweilen nicht mein erklärtes Ziel, denn wenn ich viel BAB-Anteil habe, dann lasse ich ihn laufen wann immer es geht um den Motor möglichst frei von Ablagerungen zu bekommen, was nur über viel Einspritzmenge funktioniert.
Btw, habe gestern auch nochmal HVO getankt, der Anteil im Tank sollte damit momentan auf min. 70%, eher 80...85% gestiegen sein vs. 50% am Freitag, einen fühlbaren Unterschied konnte ich nicht mehr feststellen. Der Grenznutzen sollte somit bei +/-50% Anteil oder darunter liegen. Evtl. ein Grund warum die Platzhirsche ihrem Premiumdiesel nur einen Teil HVO beimischen, einerseits um den Kostenfaktor zu reduzieren, andererseits dennoch dem Ruf einer besseren Spritsorte gerecht zu werden. Je nach Preis der Tanke ist es aber relativ, sprich Pfennigfuchserei, denn wenn das reine HVO nur ein paar Cent teurer ist als der "gepimte Super-Diesel", dann greife ich lieber zum "Original".
Kurzum: Einfach mal auf den halb vollen Tank HVO draufschütten und danach berichten (und ggf. staunen). Bin gespannt auf den Erfahrungsbericht und ob 5% weniger Dichte dann ernsthaft noch von Belang sind. Ich behaupte bisweilen aus eigener Erfahrung stur Gegenteiliges bis ich eines Besseren belehrt werde.