Beiträge von ackerpower

    Also ich glaube, entweder sind manche kognitiv nicht dazu in der Lage oder schlichtweg nicht gewillt, die Zusammenhänge hier richtig zu sortieren.


    Einzig bei Klausmaccagno bin mir zu 100% sicher, dass er erfasst hat, um was es Rich mit seiner Frage geht (und mattes auch :) ).


    Zwei Sachen müssen wir trennen:

    Den Zusammenhang zwischen a) offener Motorhaube und dem Start-Stop-System sowie b) dem möglicherweise bestehenden Zusammenhang zwischen offener Motorhaube und dem Fußgängerschutzsystem.


    Es geht aber ausdrücklich NICHT um einen (übrigens nie behaupteten, sondern nur indirekten) Zusammenhang zwischen Start-Stopp-System und Fußgängerschutzfunktion. Denn das reguläre Deaktivieren von Start-Stopp über den Taster deaktiviert selbstverständlich NICHT die aktive Motorhaube. Aber der Weg, WIE das Start-Stopp mit dem Kabel umgangen wird, DAS könnte das Problem sein. Warum?


    Nun, beide Systeme haben eigene „Wenn-dann-UND-Wenn-dann-Regeln“

    a) Start-Stopp-System: (stark vereinfacht und nicht vollständig)

    - Wenn Motor mindestens Kühlwassertemperatur xy °C, dann…

    - Wenn Taster nicht gedrückt, dann…

    - Wenn Gurt im Gurtschloss erkannt, dann…

    - WENN MOTORHAUBE GESCHLOSSEN, DANN… (Schutz vor Verletzungen durch einen plötzlich anspringenden Motor)

    So, und an DER Stelle manipulieren einige das System durch den Kabelsatz, sodass die Motorhaube dauerhaft als geöffnet gemeldet wird. Somit wird das S/S innerhalb seiner festgelegten Parameter deaktiviert.


    b) Fußgängerschutzssystem (aktive Motorhaube):

    - Wenn Geschwindigkeit, größer/gleich 25 km/h UND kleiner/gleich 50 km/h, dann…

    - Wenn berechnete Objektgröße/Aufprallenergie größer/gleich xy kN, dann…

    - (Und MÖGLICHERWEISE:) WENN MOTORHAUBE GESCHLOSSEN, DANN…


    Es behauptet NIEMAND die folgende Wenn-Dann-Regel: „Wenn S/S inaktiv, dann keine aktive Motorhaube“ - DAS ist ein falscher Zusammenhang, der hier unterstellt wird. Doch wir haben möglicherweise eine gemeinsame Komponente, die sich auf BEIDE System auswirkt, unabhängig voneinander, nämlich die Überwachung der Motorhaube.


    Denn wenn es so wäre, dass die Funktion der Fußgängerschutzfunktion, also das Hochspringen der Motorhaube an den Scharnieren daran geknüpft ist, dass die Haube ordnungsgemäß eingerastet ist, dann würde die Manipulation, um Start-Stop auszutricksen, gleichzeitig den Fußgängerschutz deaktivieren. Es würde auch KEINE Fehlermeldung entstehen, da alles innerhalb der festgelegten Regeln abliefe.


    Sicherheitssysteme sind in ganz engen Parametern definiert und es könnte sein, dass eine vorne geöffnete Motorhaube dazu führt, dass die sichere Funktionsweise der aktiven Motorhaube als nicht mehr gewährleistet betrachtet wird. Somit wäre eine Deaktivierung durchaus nachvollziehbar, weil Aufprallwinkel, aufzunehmende Kräfte, etc. nicht mehr den von den Ingenieuren festgelegten Normbedingungen entsprechen würden.


    So, und diese Frage ist folgerichtig, da sicherheitsrelevant und entsprechend auch NICHT lächerlich. Was wäre im schlimmsten Fall (Eintritt unwahrscheinlich, aber wenn doch, dann umso schwerwiegender) die Folge? Einem Fußgänger fehlen möglicherweise die 10 cm Puffer zwischen Anprall auf einer federnden, nachgebenden Motorhaube oder dem direkten Durchschlagen auf drunterliegende harte Motorteile.


    Und deshalb würde ich Start-Stopp lieber mit einem Chip deaktivieren, der das offiziell vorgesehene Drücken des dafür vorgesehenen Tasters simuliert/automatisiert, dadurch aber keinerlei ungewollte Auswirkungen auf weitere Systeme auslöst (und zudem auch jederzeit eine Reaktivierung des Systems erlaubt).


    Ja, man kann den Schalter von Hand drücken, aber wer viel fährt, der denkt nicht nach jedem Zwischenstopp, Tanken, etc. daran, wieder draufzudrücken, sondern man merkt es erst wieder beim nächsten Kreisverkehr oder Fußgängerüberweg (und so haben wir es zum guten Schluss doch noch geschafft, einen direkten Zusammenhang zwischen Start-Stopp und Fußgängern herzustellen!!!).

    Weil man eben nicht immer daran denkt und es Situationen gibt, wo S/S einfach tierisch nervt. Mit dem Chip, an den ich denke, führe ich auch niemanden hinters Licht. Der Chip merkt sich nur den zuletzt ausgewählten Status (an oder aus), lässt also jederzeit eine Reaktivierung zu.

    Auch die Mehrbelastung von Steuerkette & Co., Schmierfilmunterbrechung, etc. ist nicht unerheblich. Das der ADAC immer davon spricht, dass der Anlasser, die Batterie und der Generator darauf ausgelegt sind, ist halt nur die halbe Wahrheit.


    Nach deiner Logik bräuchte man auch keine Memoryfunktion für die elektrischen Sitze, die haben ja schließlich Taster, um die gewünschte Position anzusteuern. Oder einen Senderspeicher, denn man kann die Frequenz ja schließlich jeden Morgen neu eintippen. Merkste selbst, oder? 8)


    Ach so: Weil man die Sitzheizung und heizbare Heckscheibe ja auch mit jedem Losfahren braucht… :rolleyes: Das sind Funktionen, deren Bedarf sich von selbst erschließt: Kalter Popo, kein Blick nach hinten… Bei S/S erinnerst du dich jedoch erst daran, dass du die Taste drücken wolltest, wenn der Motor das erste Mal schon wieder unerwünschterweise ausgegangen ist.

    Der TÜV-Bericht sagt leider gar nichts aus: Es gäbe ja schließlich keinen echten Fehler. Wird die Motorhaube als offen simuliert, dann wäre das Fußgängerschutzsystem völlig legitim abgeschaltet, d.h. es läge für das Fahrzeug innerhalb der festgelegten Parameter kein sicherheitsrelevanter Fehler vor. Zumal im Stand die aktive Motorhaube auch nicht „scharf geschaltet“ ist - also sag mir, was für einen Fehler hätten die Prüfsysteme bei der Hauptuntersuchung finden sollen?

    Der Einwand von Rich ist doch mit nur ein ganz klein bisschen nachdenken absolut berechtigt:
    Könnte es sein, dass das Fußgängerschutzsystem (Hochspringen der Motorhaube an der Scharnierseite) möglicherweise deaktiviert wird, wenn dem Auto (primär beabsichtigt: dem Start-Stopp-System) vorgegaukelt wird, die Motorhaube sei offen?

    Grundsätzlich soll das System lt. Betriebsanleitung NICHT auslösen, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit weniger als 25 bzw. mehr als 50 km/h beträgt. D.h. im Stillstand bei S/S sowie in der Werkstatt würde das System ohnehin nicht auslösen, da sich die Geschwindigkeit außerhalb der festgelegten Parameter befindet. Dennoch ist die Frage berechtigt, ob bei per Kabel simulierter "geöffneter" Motorhaube dieser Aufprallschutz eventuell ebenfalls ungewollt deaktiviert wird. Das könnte bei einem Unfall mit Personenschaden zu massiven Rechtsfolgen führen. Wenngleich das Risiko eher gering erscheint, sollte man die Frage nicht als lächerlich abtun. Nach einem Unfall denkst du wohl kaum daran, das Kabel schnell auszubauen, wenn die Schutzfunktion ggf. versagt hat - die geschweige denn, das Auto würde zur Klärung des Unfallhergangs beschlagnahmt.

    Daher zurück zur Frage: Kann dieses Kabel den Fußgängerschutz aushebeln? Dann wäre mir der Chip, der nur das Drücken der offiziellen Taste simuliert, wesentlich lieber und sicherer. Zumal dieser Chip anders als das Kabel das S/S nicht dauerhaft deaktiviert, was rechtlich ebenfalls unzulässig ist.

    Ich bin etwas erstaunt: "Scheinwerfereinstellung prüfen und ggf. korrigieren" - ist das keine Standardposition mehr, die zum Leistungsumfang der Inspektion gehört? Wie aufwendig war denn das Einstellen, sodass ca. 25 EUR extra abgerechnet werden?! Hattest du bei Abgabe des Fahrzeugs Mängel an der Beleuchtung reklamiert?

    Ich will mich übrigens über die Domstrebe nicht lustig machen. Sie sieht mit den rot lackierten Haltern klasse aus und könnte mich auch begeistern. Ich will nur ehrlich sein, dass ich mir bei dem dünnen Steg, der scheinbar auch trotz Belastung nicht nachgibt, nicht vorstellen kann, dass da nennenswerte Kräfte auftreten. Damit will ich eine Verbesserung des Fahrverhaltens nicht gänzlich ausschließen, stelle aber den Faktor der gefühlten Verbesserung in Frage.


    Ich habe in 3 Fahrzeugen selbst eine Domstrebe gehabt:

    Kadett-E, Vectra-B Sport und Vectra-C-Caravan Sport

    Von mal zu mal waren die spürbaren Auswirkungen geringer:

    Beim Kadett (war mit einem Eibachfahrwerk ausgestattet) war selbst meine Frau total begeistert, wie viel besser bzw. stabiler der Wagen sich hat um Kurven, wie z.B. Autobahnausfahrten zirkeln lassen.

    Beim Vectra-B (werkseitiges Sportfahrwerk) war die Auswirkung immer noch spürbar, aber nicht in dem Umfang wie zuvor.

    Beim Vectra-C-Caravan (ebenfalls nur das werksseitige Sportfahrwerk) haben wir beide fast gar nichts mehr gemerkt.


    Ob bei einem Insignia-B wirklich noch viel herauszuholen ist, glaube ich kaum. Der wird in den Federdomen nicht so weich sein, als dass der sich total verwindet und erst durch eine Domstrebe sportlich fahrbar wird. Das wären Kräfte, die ein auf einer Seite so schmaler Halter quer zur Belastungsachse nicht spurlos wegstecken würde. Aus optischen Gründen überlege ich auch, sie dennoch einzubauen, aber ich erwarte mir keinen neuen Charakter des Fahrzeugs dadurch.


    Mir reicht eigentlich bereits die Wandlungsfähigkeit des Autos, wenn ich das adaptive Fahrwerk von Tour auf Sport stelle!

    Ok, wenn du so große Betrachtungszeiträume für einen Vergleich heranziehst, muss man fairerweise sagen, dass es nicht an den Autos/Motoren selbst liegt, sondern daran, dass sich die Methoden zur Ermittlung des Verbrauchs und des sich daraus ergebenden Emissionsausstoßes drastisch geändert haben und auch deren Besteuerung. Damalige Fahrzeuge wären bei einer Einstufung nach den aktuellen Kriterien heute viel teurer. Sie sind nur deshalb günstiger, weil sie einen Schutz hinsichtlich der damaligen Berechnungsgrundlage zum Zeitpunkt der Erstzulassung genießen.


    Man könnte auch platt sagen: Früher war (fast) alles billiger, ob Brötchen, Obst, Handwerkerstunden, Wohnungsmieten, Kraftstoff oder eben die Kfz-Steuer. ;)

    Wenn so wenig Zug-/Druckkräfte auftreten, dass die Domstrebe mit nur einer halbseitig verschraubten Lagerung schadlos hält, wie kommt dann die beschriebene Verbesserung des Fahrverhaltens ("Unterschied wie Tag und Nacht") zustande?