Ja, da stimme ich zu: Allein ein günstigerer Preis für ein Produkt im Vergleich zum höherpreisigen Wettbewerb rechtfertigt es nicht und darf keine Ausrede dafür sein, Konsumentenrechte zu beschneiden.
Man kann sich ja auch mal fragen, wo ein niedrigerer Preis herkommt: Mein Massagesitz z.B. - ja, ich hab halt einen, aber eben keine 5 verschiedenen Programme dafür. Oder ein Headup-Display, dessen Höhe nicht mit dem Memorysitz und der Spiegeleinstellung vernetzt ist. Aber mit Sicherheit nicht, weil ich Opel zugestehen wollte, ohne vorherige Information einen Dienstleisterserver nach Tageslaune WEIT vor Ablauf des Produktlebensdauer abzuschalten. (Im Unterschied dazu: Wenn man überlegt, dass bereits heute darüber diskutiert wird, IRGENDWANN einmal Kupferleitungen abzuschalten, wenn Glasfaser flächendeckend verfügbar ist. Mit der Logik mancher könnte man das ja auch quasi über Nacht abschalten, wenn ich halt nicht bei der Telekom, sondern "nur" über Check24 Kunde bei Anbieter xy bin.)
Besitzer eines verharmlosend bzw. verschleiernd "Legacy-Plattform basierend" bezeichneten Fahrzeugs, was sich immerhin vor WENIGEN Jahren noch "Flagship" nannte, sind dennoch zahlende KUNDEN!
Es ist ja nicht so, als habe Stellantis nur die Namensrechte und den Aftermarket-Bereich eines liquidierten Unternehmens aufgekauft. Opel gibt es ja noch! Bloß weil Stelantis manches "lästig" ist, tun sie sich keinen Gefallen, diese Kunden so hemdsärmlig zu verprellen.
Nein, so billig entschuldige ich Stellantis nicht, dass der Käufer eines 55 tEUR (Listenpreis) teuren Autos bewusst einkalkuliert hat, das Navi werde nach 4 Jahren tot sein.
Wer so eine Haltung als "normal" verkaufen möchte, soll bitte mal tief in sich gehen. Es mag, wie es sich zeigt, bei Stellantis durchaus leider traurige Realität sein, aber es in einem Forum auch noch zu verteidigen und als gefälligst hinzunehmende Praxis völlig kritiklos stehenzulassen, macht mich fassungslos.
Die Mitte der Gesellschaft hat hoffentlich einen moralisch noch etwas stärker gefestigten Werte-Kompass, um so etwas nicht widerstandslos hinzunehmen.
Es geht mir nicht darum, völlig naiv den Wandel der Marktwirtschaft zu ignorieren oder früheren Wertmaßstäben verklärt hinterherzuweinen. Doch manchen extrem fragwürdigen Tendenzen sollte man sich wehrhaft entgegenstellen, wie z.B. "nur wer sein Auto abgrundtief hasst, macht nicht spätestens alle 7 tkm einen Ölwechsel" - völlig realitätsfremder Stuss!
Ob technisch wohlfeil begründet oder juristisch nicht angreifbar, so kommt mir aber trotzdem die Galle bei so etwas hoch!